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Tuesday, March 24, 2009

Sassongher - Val Scura

Im Dezember fuhr ich mit Freunden über dem Valparolapass nach Sottoguda zum Eisklettern. Kurz vor dem Pass, erkennt man den Sassongher und das Val Scura. Ein perfektes, pfeilgerades Coloire das tief eingebettet, zwischen dunklen Felsen, einen weißen Strich vom Gipfel bis ins Tal zieht. In meinen Augen funkelte es „do fohr i mit die Ski oar“ sagte ich zu meinen beiden Freunden. „du hosch jo an Schoden“ gaben sie zurück und wir fuhren weiter.
Nun war es soweit, das Val Scura sollte in Angriff genommen werden. Heute starten wir zu fünft und zum Glück war Oliver, ein waschechter Bayer mit dabei. Ein Auto parkten wir in Corvara und Oliver’s Auto konnten wir irgendwo in Kolfuschg abstellen – sein Auto hat ein deutsches Kennzeichen und der Gast ist König!
Mit den Skiern ging es hinauf über das Edelweißtal, bis zum Beginn des gesicherten Steiges in Richtung Sassongher. Dort erwartete uns ein kalter Wind, der beim Anschnallen unserer Steigeisen sicherlich nicht behilflich war. Auf breiten Trittspuren gelangten wir bis zur Sassongherscharte, von wo aus man innerhalb weniger Minuten die Einfahrt zum Val Scura erreicht. Mit Val Scura ist sicherlich nicht untertrieben. Dunkel und abweisend präsentiert sich der Start der Rinne, dafür geht es nicht sofort steil los. Der Wind hatte nachgelassen und die Sonne schient noch teilweise in das Coloire. Endlich ging es los und wir konnten durch dieses schnurgerade Tal zwischen steilen Felsen fahren. Durch die südöstliche Ausrichtung war der Schnee etwas hart und trotzdem teilweise weich. Dies konnte unserer Euphorie aber nichts anhaben und wir zogen unsere Kurven. Wir hatten extra Klettergurte mitgenommen, um uns an einer 10m Felsstufe am Ende der Rinne abzuseilen. Diese Stelle konnten wir aber nicht finden, da sie heuer komplett zugeschneit war. Noch besser, damit waren wir eher bei unserm Bier auf einer sonnigen Terrasse in Corvara!
Sassongher mit dem Val Scura


Wir genießen die Sonne bevor es dunkel wird


Bayrischer Ski Rowdy


Gerader geht's nicht mehr





Aus, fertig.....ab zum Bier

Monte Cristallo - Canale Staunies

Samstag Morgen, wir fahren durch das tiefverschneite Höhlensteintal nach Schluderbach. Es liegen noch Massen an Schnee, obwohl wir bereits gegen Ende März sind. Am Ausgangspunkt zur Cristalloscharte herrscht bereits reges Treiben. Der Parkplatz ist schon zugestopft mit Autos und Tourengeher montieren noch hektisch ihre Felle. Andere lassen sich von weiteren Tourengehern nervös machen die bereits gestartet sind, aber der eigener Partner ist lange noch nicht bereit, weil er noch verzweifelt die Brille im Handschuhfach sucht. Uns lässt dies kalt, wir sind nur hier um ein Auto zu parken, um am Ende dieser Tour zu unserem Ausgangspunkt zurück zu gelangen. Von hier aus haben wir den ersten Einblick auf die Nordseite des Monte Cristallo und auf die Staunies Rinne, unser Ziel für heute.
Wir fahren weiter zum Tre Croci Pass, lösen dort unsere Skipässe und es geht hoch per Sessellift zur Forcella Staunies. Oben angelangt, erwartet uns ein freundlicher Liftwart mit: Ciao ragazzi, cosa fate oggi? Wir machen zwei Schritte von der kleinen Liftstation nach vorn und wir stehen vor der Einfahrt zur Staunies Rinne: Jetzt weiß der Liftwart was wir vorhaben! Bevor wir losfahren, brauchen wir noch einen Kaffe in der Lorenzi Huette, es ist nämlich kalt und ein „zärtlicher“ Wind streichelt unsere von der langen Sesselliftfahrt festgefrorenen Wangen.Nun werden die Skier angeschnallt, Bindung kontrolliert, einmal tief durchschnaufen und Los geht’s. Die ersten Schwünge sind noch ein bisschen steif, sofort aber gewöhnt man sich an den Schnee und an die Steilheit. Nach wenigen Metern wandelt sich der griffige Schnee in feinen Pulverschnee – perfekte Bedingungen und wir können uns kaum bändigen. Das Anhalten um Fotos zu schießen wird fast zur Qual, man will nur noch jeden Meter im Pulverschnee genießen der sich neben dem Dolomitenfels auftürmt. Die Rinne öffnet sich und so wie sich das Gelände ändert, so verwandelt sich nun auch der Schnee in „schönen“ Bruchharsch. Egal, wir ziehen trotzdem unsere Schwünge hinaus Richtung Schluderbach. Und noch immer begegnen wir Gruppen von Tourengehern, die zur Christalloschart hoch wollen. Mit einem breiten Grinsen und mit Freerideski bewaffnet, ziehen wir an ihnen vorbei. Unsere Gedanken sind noch in der Staunies Rinne – sicherlich eine der schönsten im Dolomitenraum.

Blick von oben

Die ersten Meter nach der Liftstation


Feinster Pulverschnee

Sunday, March 1, 2009

Freeride Sellaronda-Holzer Rinne-Joel und Val Mesdì

Locker lässig ging es zur Kassa beim Boè Skilift in Corvara, um einen Skipass zu ergattern, denn das bedeutete: keine Felle, keine mühseligen Höhenmeter, keine Schinderei. Unser Ticket zum Freeriderglück! Die Pisten bis zum Pordoijoch benutzten wir zum Warmwerden und per Seilbahn ging es bequem hoch auf den Sass Pordoi. Raus von der Bergstation und schon standen wir vor dem Trichter der Holzer Rinne. Ein komisches Gefühl ging in einem vor. Man meint man steht vor einem riesigen Mund, der in einen dunklen engen Rachen führt, welcher einem irgendwo wieder ausspuckt. Die ersten Meter waren noch ein wenig unsicher, man checkt den Schnee und fährt denn weiter. Die Rinne ist grandios und der Schnee griffig. An der Abseilstelle entschieden wir uns abzusteigen anstatt darüber zuspringen. (Danke Helli für den Tipp zu springe- nächstes Jahr vielleicht!) Je weiter man in der Rinne vordringt umso breiter wird sie, na ja, wenn man das überhaupt breit nennen kann. Unten angekommen entschieden wir uns sofort wieder hochzufahren und noch die Joel Rinne zu probieren. Die Sonne hatte ganze Arbeit geleistet und hatte eine gute Firnschicht in die Rinne und in die restliche Abfahrt gezaubert. Nach dieser Abfahrt ging es zum Dritten Mal hoch auf den Sass Pordoi und überquerten den Bergkessel um zum Val Mesdì zu gelangen. Die Abfahrt durch das Val Mesdì hatte fast schon Buckelpisteneigenschaften, da bereits viele Skifahrer ihriges beigetragen hatten. Aber trotzdem konnte man noch schone Schwünge ziehen und die Buckel waren spaßig. Wieder in Corvara angekommen dachten wir uns: was für ein Tag und was für eine schöne „Freeride Sellaronda“



in der Holzerrinne