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Thursday, October 2, 2008

Ciavazes im Herbst - Gegensätze pur

Der Ciavazes am Sellapass. Im Sommer ist diese südausgerichtete Felswand ein sehr beliebtes, meist überfülltes Ausflugsziel vieler Kletterer, doch jetzt im heurigen kühlen Herbst, ist es dort menschenleer. Nur Lärm der vorbeifahrenden Autos und Motorräder von der nahen Passtrasse, stören die einsame Ruhe.
Als Matthias und ich vom Auto ausstiegen und die Temperaturanzeige noch 0°C anzeigte und unsere ersten Schritte im Freien dies eindeutig bestätigten, war es um unsere geplante Tour getan. Die Route „Via moto del Sella“ war noch im Schatten und es schien, als wolle sie sich dort den halben Tag noch verstecken. Zu kalt! Wir überlegten kurz und waren uns einig: wann, wenn nicht heute, hatte man die Möglichkeit die Buhlverschneidung nochmals ohne Kletterer-Stau zu durchsteigen??? Vielleicht am Neujahrstag?
Der erste Schnee auf dem Piz Boè

Paraglider über dem Ciavazes
Gesagt getan, nachdem wir den ersten Thermoschock am Auto überstanden hatten, waren die Temperaturen in der Wand relativ angenehm. Was für ein Glück dachte ich mir, die Tour war zwar ein „bisschen“ abgeklettert aber sie gehört ja zu den Klassikern am Sellastock, auch wenn die traditionellen Stände modernen Spits gewichen waren. Das Glücksgefühl aber verschwand, weil wir die Rechnung ohne die berühmte Verschneidung in den letzten zwei Seillängen gemacht hatten – sie befand sich nämlich komplett im Schatten. Es wurde nicht nur unangenehm, die Kälte verwandelte durch die verminderte Reibung der Klettersohlen, die abgekletterte Route in eine Rutschpartie. Egal, irgendwie kletterte man nach oben und man war froh am Gamsband wieder in der wärmenden Sonne zu stehen. Von weitem konnte man die verschneite Marmolada bestaunen, am Ciavazes hingen schon Eiszapfen und wir schreiben den 27. September.

Buhlverschneidung

Rostgurken neben Klebehaken


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